Psychotherapie

Psychotherapie bezeichnet die gezielte professionelle Behandlung psychischer Störungen oder psychisch bedingter körperlicher Störungen mit psychologischen Mitteln. Häufig angewandt wird die Psychotherapie u.a. bei Depressionen, Angst- und Panikstörungen, Zwangsstörungen, Suchterkrankungen und Traumafolgestörungen.

Die dabei angewandten Verfahren und Konzepte sind durch verschiedene Psychotherapieschulen (z.B. Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch-fundierte Therapie, Psychoanalyse) geprägt. Die Psychotherapie ist ein bewusster und geplanter interaktionaler Prozess zur Beeinflussung derjenigen Verhaltensstörungen und Leidenszuständen, die in einem Konsens zwischen Patient und Therapeut für behandlungsbedürftig gehalten werden.

Die in der Therapie angewandten Interventionsmethoden können gesprächsbasiert, erlebnisbasiert oder reflexionsbasiert sein. Als Therapieziele kommen die Symptomreduktion, eine Verhaltensänderung und/oder eine Strukturänderung der Persönlichkeit in Betracht. Die Therapiestunden finden in der Regel in einem wöchentlichen oder 2-wöchentlichen Rhythmus statt, eine Therapiestunde dauert 50min, je nach Erkrankung und Verfahren kann eine Kurzzeittherapie (20-24 Std.) oder eine Langzeittherapie (60-100 Std.) beantragt werden.

Tiefenpsychologie

In der tiefenpsychologisch-fundierten Psychotherapie geht man davon aus, dass in der Tiefe der Psyche liegende, unbewusste Konflikte eine Wirkung auf die psychische Gesundheit des Menschen haben. Unbewusste Konflikte oder verdrängte Erfahrungen sind aus dieser Sichtweise heraus ein sinnvoller Ansatzpunkt, um psychische Störungen zu behandeln.

Im Unterschied zur Verhaltenstherapie liegt der Schwerpunkt damit weniger auf der unmittelbaren Beeinflussung des Verhaltens des Patienten, sondern auf einer Klärung der zugrundeliegenden Ursachen der Beschwerden. Hierdurch wird dem Patienten die Erkenntnis ermöglicht, Konflikte und Entscheidungen aus eigener Kraft zu lösen und in Zukunft anders zu gestalten.  

Die tiefenpsychologische Therapie findet Anwendung in der Behandlung zahlreicher Erkrankungen, insbesondere, wenn diese u.a. auf belastenden Lebens- oder Entwicklungskonflikten beruhen, so z.B. bei Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen.

Weitere Informationen (externer Link): Tiefenpsychologie

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie basiert ursprünglich auf den Erkenntnissen der Lerntheorie, nach der menschliches Verhalten maßgeblich durch ständige Lernprozesse geprägt wird. Die Grundannahme der Verhaltenstherapie besagt, dass störungsbedingtes Verhalten in der persönlichen Entwicklung erlernt wurde und auch wieder verlernt bzw. modifiziert werden kann. Inzwischen wurde die Verhaltenstherapie darüber hinaus in vielerlei Weise weiterentwickelt und in verschiedene Methoden ausdifferenziert.

Die Verhaltenstherapie gilt als Methode, die gezielt Symptome psychischer Störungen behandeln und so die Selbstregulation und Handlungsfähigkeit des Patienten erweitern kann. Charakteristisch für die Verhaltenstherapie ist die Konzentration auf gegenwärtige Handlungsstrategien statt auf vergangene Konfliktursachen.

Die Verhaltenstherapie eignet sich zur Behandlung zahlreicher psychischer Störungen, am ehesten derjenigen Erkrankungen, zu deren Störungsbild auch erlernte und modifizierbare Krankheitsanteile gehören, wie z.B. Depressionen, Angststörungen, Zwangserkrankungen und Persönlichkeitsstörungen.

Weitere Informationen (externer Link): Verhaltenstherapie

Systemische Therapie

Die systemische Therapie (auch: Systemische Familientherapie) ist ein psychotherapeutisches Verfahren, dessen Schwerpunkt auf dem sozialen Kontext psychischer Störungen, insbesondere auf Interaktionen zwischen dem Patienten, den Mitgliedern der Familie und/oder seiner sozialen Umwelt liegt.

In Abgrenzung zu anderen therapeutischen Verfahren betont die systemische Therapie die besondere Bedeutung systemischer Beziehungen und Konflikte für das Zustandekommen und die Überwindung psychischer Störungen. Die Systemische Therapie zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass Mitglieder des für den Patienten relevanten sozialen Umfeldes aktiv in die Behandlung einbezogen werden.

Die systemische Therapie wird insbesondere bei Erkrankungen angewandt, bei denen es naheliegende Zusammenhänge zwischen der Entstehung der Erkrankung und dem familiären/sozialen Umfeld des Patienten gibt, also z.B. bei familiären oder beruflichen Konfliktsituationen.

Weitere Informationen (externer Link): Systemische Therapie

Therapieplatz finden

Wegen der großen Nachfrage nach ärztlichen Behandlungsterminen können wir derzeit, außerhalb der Notfalltermine, leider keine freien Psychotherapietermine anbieten.

Wir unterstützen Sie aber gerne bei der Auswahl einer passenden Psychotherapieform (Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologisch-fundierte Therapie/ Psychoanalyse - Einzel- oder Gruppentherapie) und stellen Ihnen Verzeichnisse der niedergelassenen Therapeutinnen und Therapeuten zur Verfügung.

Außerdem stellen wir, bei gegebener Indikation, natürlich gerne fachärztliche Stellungnahmen zur Beantragung einer Psychotherapie bei Ihrer Krankenkasse aus.

Unterstützung bei der Suche nach freien Psychotherapieplätzen finden Sie auch über die Informationsstelle Psychotherapie der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein:    https://www.kvno.de/aachen/zentrale-informationsboerse-psychotherapie